AblationZerstörung von Reizleitungsbahnen, die Herzrhythmusstörungen erzeugen bei einer Herzkatheteruntersuchung.
ACE-HemmerAngiotensin-converting-enzyme
Blutdruckregulierendes Medikament zur Behandlung von Herzinsuffizienz.
Adam-Stokes AnfallKurzzeitiger Bewusstseinsverlust als Folge einer starken Pulsverlangsamung.
AgenesieFehlende Anlage, zum Beispiel von Klappensegeln.
AICDAutomatischer implantierbarer Cardioverter/Defibrillator
Spezielles Herzschrittmacher-Aggregat, das Herzrasen erkennt und behandelt.
Akzessorische LeitungsbahnZusätzliche elektrische Leitungsbahn (Reizleitungssystem) zwischen Vorhöfen und Herzkammern (z.B. Kent-Bündel); Fehlfunktion kann zu Herzrasen führen
Akzidentelles HerzgeräuschBlutströmungsgeräusch im Herzen ohne krankhafte Bedeutung.
Allograft (griech. Allo=anders beschaffen, engl. graft=Transplantat)Klappentragende Gefäßprothese (Conduit), die von einem anderen Menschen stammt im Gegensatz zum Heterograft (=Xenograft).
AnastomoseAngeborene oder operativ angelegte Verbindung zwischen zwei Gefäßen, z.B. Glenn-Anastomose.
AneurysmaGefäßerweiterung, z.B. der Hauptschlagader (Aorta).
Angina pectorisBrustenge, Herzenge, verursacht durch mangelnde Sauerstoffversorgung des Herzmuskels. Kann Symptom eines Herzfehlers sein.
AngiokardiographieDarstellung von Herzhöhlen, großen Gefäßen, Herzklappen und Herzkranzgefäßen mittels Röntgenkontrastmittel während der Herzkatheteruntersuchung.
AngioplastieVerfahren zur Beseitigung einer Gefäßverengung mittels Spezialkathetertechnik (Ballondilatation).
AntiarrhythmikaMedikamente zur Behandlung der verschiedenen Herzrhythmusstörungen.
AnticoagulationVorbeugung (Prävention) der Gerinnung des Blutes (mit gerinnungshemmenden Medikamenten verwendet, um Blutgerinnsel zu verhindern).
AortaAuch Hauptschlagader bzw. große Körperschlagader genannt, ist ein großes Blutgefäß aus dem linken Ventrikel des Herzens.
AortenbogenOberster Teil der Aorta, hier zweigen die Gefäße zum Kopf und den Armen ab.
AortenisthmusAortenenge, 3. Abschnitt des Aortenbogens; Übergang vom Aortenbogen zur absteigenden Aorta (Körperschlagader).
AortenisthmusstenoseAngeborene Verengung am Übergang des Aortenbogens in die absteigende Aorta.
AortenklappeHerzklappe zwischen linker Herzkammer und Hauptschlagader; Taschenklappe mit 3 Segeln, verhindert in der Erschlaffungsphase des Herzmuskels das Zurückfließen des Blutes in die linke Herzkammer.
AortenklappenatresieAngeboren verschlossene Aortenklappe; eine Membran (Haut) versperrt dem Blut den Weg aus der linken Herzkammer zur Körperschlagader (=Aorta).
AortenklappeninsuffizienzUndichtigkeit bzw. mangelhaftes Schließen der Aortenklappe, als Folge fließt ein Teil des Blutes von der Aorta in die linke Herzkammer zurück.
AortenklappenstenoseAortenstenose
AortenstenoseVerengung der Aortenklappe (= meist valvulär, 80%) bzw. der Aorta ober- oder unterhalb (supra-/subvalvulär) der Aortenklappe.
AortenwurzelUrsprungsteil der Körperschlagader (=Aorta).
Aortopulmonales FensterAngeborene Kurzschluss-Verbindung zwischen Aorta und Lungenschlagader unmittelbar oberhalb der Klappen.
ApoplexieGehirnschlag, Schlaganfall; Blutung in einer Hirnregion, Hirninfarkt.
Arteria pulmonalisPulmonalarterie
Lungenschlagader, führt das sauerstoffarme Blut von der rechten Herzkammer in die Lunge.
Arteria subclaviaSchlüsselbeinarterie, versorgt die Arme mit sauerstoffreichem Blut.
ArterieSchlagader, von Herzen wegführendes Blutgefäß.
Arterielle Switch-OperationModerne und chirurgisch aufwändige Korrekturoperation für die Transposition der großen Arterien. Die vertauschten Gefäße werden vom Herzen getrennt und umgekehrt wieder angenäht, wobei auch die Herzkranzgefäße umgepflanzt werden müssen.
Arterielles BlutSauerstoffreiches Blut; kommt aus der Lunge über die Lungenvenen in die linke Herzhälfte, dann über die Aorta in den Körper.
ArteriotomieOperative Eröffnung einer Arterie, z. B. für Herzkatheter.
ASDVorhofseptumdefekt
Defekt in der Scheidewand, die normalerweise die Vorhöfe voneinander trennt.
AsphyxieSauerstoffmangel, z. B. durch Verlegung oder Blockierung der Atemwege; kann bei Neugeborenen zu schweren zerebralen Schäden führen.
Aspirin-AbkömmlingeMedikamente, die die Verklumpung von Blutplättchen hemmen und damit das Risiko einer Gerinnselbildung senken.
AstrupBlutgasanalyse (z. B. Sauerstoff) von arteriellem Blut.
AsystolieHerzstillstand, Aussetzen der Herztätigkeit.
AtresieDas Fehlen einer normalen Körperöffnung.
AtrialVom Herzvorhof (= Atrium) ausgehend, den Vorhof betreffend.
AtrioseptektomieLebenserhaltende chirurgische Vergrößerung eines Vorhofscheidewanddefektes.
AtriotomieChirurgische Eröffnung eines Herzvorhofes.
AtriumseptumdefektASD
Vorhofscheidewanddefekt. Siehe ASD.
AuskultationAbhören der Körpergeräusche (Herzgegend und angrenzende Gefäße) mit dem Stethoskop.
AutograftEigenes Transplantat. Z.B. eigene Pulmonalklappe als Ersatz für defekte Aortenklappe.
AV canalAtrioventricular canal
Canal between atria and ventricles
AV-BlockUnterbrechung der Reizleitung zwischen Vorhöfen und Herzkammern; Herzrhythmusstörung, drei Grade:
1.Grades - AV-Leitungsverzögerung
2.Grades - teilweiser AV-Block (nicht jede Vorhofaktion wird auf die Herzkammern übergeleitet)
3.Grades - vollständiger AV-Block.
AV-KanaldefektDefekt in der Vorhof- und/oder Kammerscheidewand auf Höhe der AV-Klappen, gewöhnlich einhergehend mit Veränderungen der Mitral- und Trikuspidalklappe. Der komplette AV-Kanal (häufig bei Kindern mit Down-Syndrom) kann bei Geburt bereits klinisch durch Blausucht (Zyanose) auffallen.
AV-KlappenSegelklappen
Valves between atria and ventricles
Klappen zwischen Vorhöfen und Herzkammern:
- Trikuspidalklappe (3 Segel): rechte Herzseite,
- Mitralklappe (2 Segel): linke Herzseite.
AV-KnotenAtrioventrikularknoten; Teil des Reizleitungssystems des Herzens; am Übergang von den Vorhöfen zu den Kammern gelegen.
AV-SeptumdefektIdentisch mit AV-Kanaldefekt
Scheidewanddefekt, der sich kontinuierlich vom Vorkammer- bis in den Kammerbereich erstreckt, AV-Klappen in unterschiedlichem Ausmaß mit betroffen.
Azyanotischer HerzfehlerHerzfehler, bei dem keine Zyanose (= Blausucht) auftritt, z. B. Vorhof-, Kammerscheidewanddefekt, offener Ductus arteriosus, Pulmonalstenose.
BaffleAus Perikard- oder Kunststoffgewebe bestehender Flicken, wird bei der Vorhofumkehr-Operation (Senning- oder Mustard-Operation bei TGA) so eingesetzt, dass der Blutstrom aus den Hohlvenen zur linken Herzkammer, der aus den Lungenvenen zur rechten Herzkammer geleitet wird.
BallonatrioseptostomieAtrioseptostomie, Rashkind-Manöver.
BallondilatationWährend einer Herzkatheteruntersuchung werden mit einem aufblasbaren Ballon Engstellen an Gefäßen oder Klappen aufgeweitet (dilatiert).
BallonkatheterHohlsonde aus Kunststoff (Katheter), an deren Spitze ein unterschiedlich langer, anliegender Ballon befestigt ist, der aufgedehnt werden kann. Dient überwiegend zur Erweiterung von Gefäß- oder Klappenverengungen (Ballondilatation).
Banding/BändelungOperativ angelegte Einschnürung des Lungenschlagaderstammes mit Teflonband, um einen hohen Blutdruck von den Lungengefäßen fernzuhalten und einer Gefäßveränderung vorzubeugen.
Belastungs-EKGElektrokardiogramm-Aufzeichnung unter definierter Stufenbelastung während Fahrradfahren oder Laufband.
Bikuspide AortenklappeFehlbildung der Aortenklappe mit zwei anstatt normalerweise drei Klappensegeln.
Biologische HerzklappeHerzklappenprothese aus ehemals lebendem Gewebe.
BioprotheseAus ehemals lebendem Gewebe hergestellte Prothese (z.B. Schweineklappen).
biventrikulärBeide Herzkammern betreffend.
Blutdruck (Abk.: RR)
Der in den Blutgefäßen vorhandene Druck, basierend auf Pumptätigkeit des Herzens und Gefäßwiderstand. Angabe: z.B. RR=120/80 mmHg (=systolischer/diastolischer Wert).
BlutgerinnselThrombus
Masse aus geronnenem Blut.
BluthochdruckHypertonie
Erhöhung des Blutdruckes über bestimmte Werte hinaus.
Cavapulmonale AnastomoseOperative Gefäßverbindung zwischen oberer Hohlvene und der Lungenschlagader zur Verbesserung der Lungendurchblutung bei angeborenem Herzfehler.
ChylothoraxAnsammlung von Lymphflüssigkeit (Chylus) im Brustraum durch Verletzung eines Lymphganges.
CoarctationEinengung, meist in Zusammenhang mit der Aortenisthmusstenose als "Coarctatio aortae" benutzt.
CoilMetallspirale, wird zur Erzeugung eines Gefäßverschlusses eingesetzt, dort bildet sich ein Thrombus.
Coil-EmbolisationEngl.: to coil = sich winden
Verschluss von Gefäßen (Embolisation) mit Hilfe einer Metallspirale mittels Herzkathetertechnik (z.B. beim Ductus arteriosus Botalli).
ComputertomographieCT
Nichteingreifende bildgebende Methode (Röntgen-Schichtuntersuchung) vor allem zur Darstellung von Größe und Struktur innerer Organe und des Knochengerüsts.
ConduitKonduit
Künstliche Gefäßprothese, die außerhalb des Herzens eine Herzkammer mit einem Gefäß verbindet. Diese Implantate wachsen nicht mit. Es gibt sie mit und ohne Klappenprothesen.
Cor triatriatumEs existieren quasi drei Vorhöfe; meist wird der linke Vorhof durch eine durchbrochene Scheidewand in einen oberen (hier münden die Lungenvenen) und einen unteren Teil (hierin befindet sich die Mitralklappe) geteilt.
De-BandingLösung einer operativ angelegten Einschnürung des Lungenschlagaderstammes (Banding).
DefibrillationMaßnahme zur Überführung eines schnellen Herzschlages (Herzrasen), in einen normalen Herzrhythmus, z.B. im Rahmen der Herz-Lungen-Wiederbelebung.
DEGUMDeutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin.
DextrokardieAngeborene Verlagerung des Herzens auf die rechte Brustseite.
DiastoleEntspannungsphase des Herzens. Der Herzmuskel erschlafft und die Kammern füllen sich mit Blut. Dabei wird das Blut über die Lungenvenen aus den Vorhöfen in die Kammern angesaugt. Am Ende der Diastole pumpen die Vorhöfe das Blut aktiv in die Kammern.
Diastolischer BlutdruckUnterer Blutdruckwert z.B. 120/80 mmHg.
DigitalisUrsprünglich aus der Fingerhutpflanze gewonnenes Medikament (Digitalisglykoside Digoxin und Digitoxin), das die Herzleistung erhöhen und den Herzrhythmus beeinflussen kann.
DigoxinHerzglykoside (Herzmedikament)
Dilatation1. Erweiterung der Herzkammern oder der Hauptschlagader.
2. Aufweitung von Engstellen an Gefäßen und Klappen (Ballondilatation).
Dilatative KardiomyopathieHerzmuskelerkrankung mit deutlicher Erweiterung der linken oder beider Herzkammern und Einschränkung der Pumpfunktion.
DiuretikaHarntreibende Medikamente; bewirken durch Entwässerung des Körpers Ödemabbau und senken die Herzbelastung.
DIVdouble inlet ventricle
Singulärer Ventrikel; Unterscheidung nach DILV oder DIRV, je nach dem von welchem Typ (linke/rechte Kammer) die Herzkammer ist.
DrainageAbleitung von überschüssiger Flüssigkeit, z.B. Wund- und Lymphflüssigkeit, mittels Schläuchen; z.B. Thoraxdrainage, damit die Lungen nach einer Operation ausreichend Platz zur Entfaltung haben.
DruckgradientUnterschied in der Höhe des Blutdrucks vor und hinter einer Verengung (= transstenotisch) oder einer Klappe (= transvalvulär).
DyspnoeAtemnot, Kurzatmigkeit.
Ebstein-Anomalie der TrikuspidalklappeFehlbildung der Trikuspidalklappe mit Verlagerung des Ansatzes der Klappensegel in die Tiefe der rechten Kammer.
EEGElektroenzephalographie, Messung und Aufzeichnung der Aktionsströme des Gehirns mittels Elektroden.
Eigenblutspendeautologe Transfusion
Bluttransfusion von Eigenblut bzw. aufbereiteten Eigenblutbestandteilen. Patienten können sich vor langfristig geplanten, blutreichen Operationen eigenes Blut abnehmen lassen, um es sich - falls notwendig - während der Operation zuführen zu lassen.
Eisenmenger-SyndromSpäteres Auftreten einer Zyanose bei Herzfehlern, die anfangs nicht mit Zyanose verbunden sind, z. B. Vorhof- oder Kammerscheidewanddefekt mit schwerem Bluthochdruck der Lunge.
EjektionsfraktionAnteil des Blutvolumens einer Herzkammer, der während der Anspannungsphase (Systole) ausgeworfen wird. Normal sind über 65%.
EKGSiehe Elektrokardiographie.
ElektrodenKontaktplättchen auf der Haut, die körpereigene elektrische Ströme weiterleiten (z.B. beim EKG).
ElektrokardiographieEKG
Durch das Anlegen von Elektroden auf der Brust werden elektrische Potentiale vom schlagenden Herzen empfangen und als sog. Herzstromkurve aufgezeichnet (= Elektrokardiogramm).
Elektrophysiologische UntersuchungEPU
Ein Test, bei dem Elektroden mittels speziellem Herzkatheter in das Herz geschoben werden, um elektrische Signale im Herzen zu messen; ermöglicht Ableitung von elektrischen Aktionen des Herzmuskels, dient der Analyse von Herzrhythmusstörungen und der Feststellung wie gut ein AICD-System arbeitet.
EmboliePlötzlicher Verschluss eines Blutgefäßes durch verschleppte bzw. eingeschwemmte Blutgerinnsel.
EndokardInnerste Herzwandschicht, Herzinnenhaut.
EndokarditisEntzündung der Herzinnenhaut. Ursache sind meist eingedrungene Bakterien, die sich an Stellen mit unnatürlicher Blutverwirbelung festsetzen und z.B. vorgeschädigte Herzklappen zerstören können.
EndokarditisprophylaxeBei Patienten mit bestimmten angeborenen oder erworbenen Herzfehlern sollte bei chirurgischen Eingriffen (z.B. Zahnbehandlung, Mandelentfernung, Spaltung von Abszessen) vorsorglich eine Behandlung mit Antibiotika durchgeführt werden.
Endokardkissenauch AV-Kanal-Kissen
Spezielles Gewebe, das sich während der Embryonalzeit entwickelt; hieraus entstehen während der weiteren Entwicklung die Herzklappen sowie benachbarte Abschnitte der Vorhof- und Kammerscheidewand.
EndokardkissendefekteEntwicklungsstörungen im Bereich des Endokardkissens. Zusammenfassender Begriff für verschiedene Herzfehler, die vom kleinen Vorhofseptumdefekt (ASD 1-Typ) bis zum kompletten AV-Kanaldefekt reichen.
EndothelDünne Zellschicht zur Auskleidung der Herzhöhlen und Blutgefäße.
EpikardDem Herzen aufliegendes Blatt des Herzbeutels (=Perikard).
ErgometrieSiehe Belastungs-EKG.
extrakardialAußerhalb des Herzens.
Extrakorporale ZirkulationStandardverfahren der modernen Herzchirurgie; die Herz-Lungen-Maschine übernimmt die Pumpleistung des Herzens und die Atemfunktion der Lungen während Operationen.
ExtrasystoleExtraschlag des Herzens, tritt zusätzlich und vorzeitig zur normalen Schlagfolge auf.
- supraventrikulär: Reizursprung oberhalb der Herzkammern, im Vorhofbereich.
- ventrikulär: Reizursprung in den Herzkammern.
FarbdopplerDoppler-Untersuchung mit Farbkodierung.
FemoralisArteria femoralis
Oberschenkelschlagader, dient auch als Zugang für den Linksherzkatheter (siehe auch Herzkatheteruntersuchung).
Fetale EchokardiographieUltraschalluntersuchung während der Schwangerschaft, um z. B. einen möglicherweise vorhandenen Herzfehler festzustellen.
Fontan-OperationOperation, um bei Herzfehlern mit nur einer Hauptkammer das sauerstoffarme vom sauerstoffreichen Blut zu trennen. Dabei werden die rechte Vorkammer oder die beiden großen Körpervenen mit der Lungenschlagader verbunden.
Foramen ovaleSiehe Oval foramen.
Gefäßprothese/GefäßendoplastikGefäßersatz aus künstlichem Material, z.B. Goretex, operative Wiederherstellung eines Gefäßes.
Glenn-Anastomoseobere kavopulmonale Anastomose
Palliativmaßnahme bei Herzfehlern mit verminderter Lungendurchblutung. Bei dieser Operation wird die obere Hohlvene mit der Lungenschlagader verbunden.
HämodilutionBlutverdünnung. Vor Operation, um bei Blutverlust weniger Erythrozyten zu verlieren oder um Thrombosegefahr zu verringern.
Hegar-StifteMetallstifte unterschiedlicher Stärke, werden verwendet bei Herzoperationen zur Prüfung von Klappendurchmessern.
HeparinStoff, der die Blutgerinnung hemmt.
Herz-Lungen-MaschineIn der offenen Herzchirurgie gebräuchliches Gerät, das vorübergehend die Herz- und Lungenfunktion übernehmen kann. Durch Absenken der Körpertemperatur auf ca. 18-30°Celsius (Hypothermie) wird der Sauerstoffbedarf - speziell von Herz und Hirn - reduziert.
Herzaufbau und -funktionDas Herz besteht aus zwei Hälften, die durch die Herzscheidewand voneinander getrennt sind. Jede Herzhälfte ist in einen muskelschwächeren Vorhof (Atrium) und in eine muskelstärkere Herzkammer (Ventrikel) unterteilt. Das Herz ist in eine bindegewebige Hülle, den Herzbeutel (Perikard) eingebettet. Die Herzmuskelschicht nennt man Myokard. Sie ist zur Herzhöhle hin von einer dünnen Innenhaut (Endokard) bedeckt. Der rechte Vorhof nimmt das aus dem Körper kommende sauerstoffarme (venöse) Blut auf und leitet es in die rechte Herzkammer weiter. Diese pumpt es durch die Lungenarterie in die Lungen. Das Blut kommt über dünne Membranen in die Lungenbläschen mit der Atemluft in Berührung und nimmt Sauerstoff auf. Von dort gelangt das sauerstoffreiche (arterielle) Blut in den linken Vorhof. Dieser wiederum leitet es in die linke Herzkammer, die es durch die Aorta in den Körper auswirft. Die vier Herzklappen haben eine Ventilfunktion. Um einen Rückfluss des Blutes bei der Kontraktion der Herzkammern (Systole) zu verhindern, verschließen dabei die Trikuspidalklappe sowie die Mitralklappe (Segelklappen=AV-Klappen) den Weg zu den Vorhöfen. Erschlaffen die Herzkammern (Diastole), so verhindern die Pulmonalklappe sowie die Aortenklappe (Taschenklappen) ein Zurückfließen des Blutes in die Kammern. Dabei öffnen sich die Segelklappen, wodurch die Herzkammern wieder mit Blut gefüllt werden können. Alle Herzklappen werden durch die Herzinnenhaut (Endokard) gebildet und durch sehnige Faserplatten verstärkt. Da die linke Herzhälfte stärker arbeiten muss als die rechte, ist die Wandung der linken Herzkammer viel dicker als die der rechten. Die Versorgung der Herzmuskulatur mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut erfolgt in einem eigenen Kreislauf über die Herzkranzgefäße (Koronargefäße).
HerzblockStörung des Herzschlags infolge Störung im Reizleitungsystem mit der Folge einer verzögerten oder ausbleibenden Zusammenziehung der Herzkammern; AV-Block, Schenkelblock.
HerzfrequenzZahl der Herzschläge pro Minute.
HerzgeräuscheEntstehen, wenn der Blutfluss über einer unregelmäßigen Oberfläche oder einer Verengung eine kritische Geschwindigkeit überschreitet, z.B. bei Klappenstenosen oder Rückflussgeräusche bei undichten Herzklappen. Feststellen durch Abhören.
HerzhypertrophieHerzmuskelverdickung.
HerzinfarktMyokardinfarkt
Untergang von Herzmuskelgewebe infolge verminderter Blut- und damit Sauerstoffversorgung nach Verschluss der Herzkranzgefäße durch ein Gerinnsel (Thrombus).
HerzinsuffizienzHerzmuskelschwäche; Die Pumpfunktion des Herzens nimmt soweit ab, dass nicht mehr genügend Blut und damit Sauerstoff und Nährstoffe zu den Organen gepumpt wird.
HerzkatheteruntersuchungDiagnoseverfahren, bei dem ein dünner Plastikschlauch (Katheter) in ein Arm- oder Beingefäß (meistens im Leistenbereich; Linksherzkatheter in Arterie, Rechtsherzkatheter in Vene) eingeführt wird. Zweck: Druckmessung in den Herzkammern, Kontrastmitteldarstellung der Herzkranzgefäße und Herzkammern, Messung der Sauerstoffsättigung.
HerzklappenEinwegventile am Ein- und Ausgang der rechten und linken Herzkammer.
1. Trikuspidalklappe (zwischen rechtem Vorhof und rechter Herzkammer)
2. Pulmonalklappe (zwischen rechter Herzkammer und Lungenschlagader)
3. Mitralklappe (zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer)
4. Aortenklappe (zwischen linker Herzkammer und Hauptschlagader)
HerzklappenfehlerUndichtigkeit (=Insuffizienz) oder Verengung (=Stenose) einer Herzklappe; kann allmählich zu Herzinsuffizienz und Herzmuskelhypertrophie führen.
HerzklappenprotheseErsatz der eigenen Herzklappen:
1. biologische Herzklappen (Schweineklappen oder Rinder-/ Patientenperikard)
2. mechanische Klappen (aus Metall, Plastik oder Kohlenstofffasern)
3. menschliche Klappen (von Verstorbenen (=Homograft)).
HerzkranzgefäßeKoronararterien
Blutgefäße, die den Herzmuskel kranzartig umgeben und über feine Gefäße mit Blut und Nährstoffen versorgen.
HerzminutenvolumenHMV
Blutmenge, die pro Minute vom Herz gepumpt wird (drückt die Pumpleistung des Herzens aus). Normal: 5 - 6 Liter pro Minute beim Erwachsenen.
Herzoperation-
geschlossene H.: Eingriff bei schlagendem Herzen, z. B. Verschluss eines Ductus arteriosus oder Anlage eines aortopulmonalen Shunts.
- offene H.: Eingriff im Herzen selbst unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine.
HerzrhythmusstörungenAbweichung vom normalen Rhythmus oder der Frequenz des Herzschlags. Unterscheidung zwischen tachykarden H. (=schnellen H.) und bradykarden H. (=langsamen H.).
HerzschrittmacherKleines, elektronisches Gerät, das Stromimpulse an das Herz abgibt und bei Herzrhythmusstörungen eine regelmäßige Anregung des Herzmuskels bewirkt; wird unter den Brustmuskel oder unter die Bauchhaut eingesetzt.
HerztöneSchallerscheinungen am Herzen, die durch die Bewegung der Herzklappen sowie durch Muskelanspannung entstehen.
HerztransplantationDas erkrankte Herz wird entfernt und durch das Organ eines verstorbenen Spenders ersetzt.
HeterograftXenograft
Klappentragende Gefäßprothese (Conduit) aus synthetischem Material (Dacron, Goretex), die eine Herzklappe aus Schweineaorta oder Rinder- und Schweineperikard enthält.
His-BündelTeil des Reizleitungssystems im Herzen. Bündel von speziellen Muskelfasern, das den elektrischen Impuls vom AV-Knoten zu den Herzkammern fortleitet. Teilt sich an der Kammerscheidewand in den rechten und linken Tawara-Schenkel.
HLTxHerz-Lungen-Transplantation.
HochfrequenzablationAblation
HohlveneCava, Vena cava
Das sauerstoffarme Blut wird von der obere Hohlvene aus dem oberen Körperbereich (Kopf, Arme, Brustorgane), von der unteren Hohlvene aus dem unteren Körperbereich (Beine, Eingeweide) in den rechten Vorhof geleitet.
holosystolischHerzgeräusch, das während der gesamten Anspannungsphase (Systole) des Herzens zu hören ist.
HomograftLeichenklappe (Pulmonal- oder Aortenklappe). Wird meist zwischen einer Herzkammer und der Lungenschlagader eingesetzt.
HypothermieUntertemperatur; Künstliche H. in der Herzchirurgie.
HypoxämieHerabsetzung des Sauerstoffgehaltes im arteriellen Blut.
HypoxieSauerstoffmangel, Sauerstoffnot. Geht oft einher mit Atemnot, Unruhe, Verwirrtheit, Tachykardie und Blutdruckanstieg.
ImmunsuppressionUnterdrückung der körpereigenen Abwehr mittels Medikamenten. Z.B. nach Transplantationen um eine Abstoßung des Organs zu verhindern.
ImplantatDem Körper eingepflanztes Gewebe- oder Organteil aus natürlichem oder künstlichem Material.
InfarktAbsterben von Gewebe, z.B. in Herz oder Hirn, infolge blockierter Blutzufuhr (Arterienverschluss: Thrombus, Embolie).
InfundibulumBestandteil der rechten Herzkammer, Art "Muskeltunnel" in der Ausflussbahn zur Lungenschlagader.
InfundibulumstenoseVerengung zwischen rechter Herzkammer und Pulmonalklappe durch vermehrtes Muskelgewebe.
INR-WertInternationale Normalisierte Ratio
Aufgrund fehlender Vergleichbarkeit von Quickwerten 1983 von der WHO eingeführt. Dient der Kontrolle bei Gerinnungshemmung durch Medikamente (Marcumar). Berechnung nach einer Formel.
INR-Wert von 1 = keine Gerinnungshemmung.
INR-Wert von 2 = Gerinnung ist um das 2-fache verlängert.
INR-Wert von 3 = Gerinnung ist um das 3-fache verlängert.
InterventionProzedur, z. B. mittels Herzkatheter, interventionelle Herzkathetertechnik.
Interventionelle HerzkathetertechnikMaßnahmen, mittels Herzkatheter ausgeführt, z.B. Ballondilatation, Einsetzen von Stents.
intrakardialInnerhalb des Herzens.
IntubationEinführen eines Beatmungsschlauches durch den Mund bis in die Luftröhre zur Beatmung z.B. nach Einleitung der Narkose während Operationen (Anästhesie).
InzisionEinschnitt in ein Körpergewebe.
IschämieMangelnde Durchblutung eines Gewebes oder Organs, örtlich begrenzte Blutleere.
Jet-LäsionKleine Verletzungen der Herzinnenwand aufgrund eines Blutstrahls, der z.B. beim Übertritt von der linken Herzkammer in die rechte auf die Herzwand trifft.
KammerflatternSchwerwiegende Herzrhythmusstörung mit einer regelmäßigen Tachykardie, meist mit einer Frequenz von 200 - 300 pro Minute, von einer Herzkammer ausgehend. Übergang in Kammerflimmern möglich.
KammerflimmernLebensbedrohliche Herzrhythmusstörung, die zu ungeordneter Muskeltätigkeit der Herzkammern und funktonellem Kreislaufstillsltand führt.
Kardiogener SchockZusammenbruch des Kreislaufsystems durch Pumpversagen des Herzens, z.B. nach Herzinfarkt.
KardiomegalieÜbermäßige Herzvergrößerung.
Kardiomyopathie(Meist) chronische Erkrankung des Herzmuskels; ohne Herzdurchblutungsstörung oder Klappenfehler; führt zu Schwächung der Pumpfunktion. Man unterscheidet: 1. hypertrophe (obstruktive) K., mit Verdickung der Herzmuskulatur einhergehend 2. dilatative K., mit Erweiterung der Herzkammern einhergehend 3. restriktive K., mit Verkleinerung des Innenraums der Herzkammern durch Auflagerungen auf das Myokard
KardioplegieKünstlich eingeleiteter Herzstillstand bei Operationen am offenen Herzen durch Infusion kalter spezieller Lösung.
KardiovaskulärHerz und Gefäße betreffend.
KardioversionSiehe Defibrillation.
KarditisEntzündliche Erkrankung des Herzens
KarotisArteria carotis
Halsschlagader.
KataraktGrauer Star
Deckkraft / Trübung der Linse des Auges.
KatheterDünner Plastikschlauch zum Einführen in Hohlorgane oder Gefäße, z.B. Herzkatheteruntersuchung.
KatheterisierungZ.B. Einführen eines Herzkatheters.
Kava-Katheterzentraler Venen-Katheter ZVK
Herzkatheter, der über verschiedene Punktionsstellen in die Vena cava eingeführt werden kann. Dient der Messung von Druckverhältnissen und der Gabe von bestimmten Medikamenten (z.B. Antibiotika, künstliche Ernährung).
Kawasaki-SyndromHochentzündliche Erkrankung; Hauptproblem ist die Bildung von Aussackungen (Aneurysmen) in den Herzkranzgefäßen.
KeloidWulstnarbe, Wucherung des Narbengewebes.
Kent-BündelAkzessorische, d. h. zusätzliche Leitungsbahn im Reizleitungssystem des Herzens. Befindet sich zwischen Vorhöfen und Kammern, führt zur vorzeitigen Erregung (Präexzitation, WPW-Syndrom).
KernspintomographieMagnetresonanztomographie MRT
Diagnoseverfahren mit Magnetfeldern ohne Einsatz von Röntgenstrahlen. Liefert Bilddarstellungen von Organen und Körperstrukturen.
KinkingMagnetresonanztomographie MRT
Diagnoseverfahren mit Magnetfeldern ohne Einsatz von Röntgenstrahlen. Liefert Bilddarstellungen von Organen und Körperstrukturen.
Abknicken, z. B. der Lungenschlagader, des Aortenbogens, des Homografts.
KlappeninsuffizienzUndichtigkeit einer Herzklappe, z. B. bei defekten Taschen- oder Klappensegeln.
KlappenstenoseVerengung einer Herzklappe, z.B. Aortenstenose.
KollateralenKleine Blutgefäße, die neben dem Hauptgefäß dasselbe Versorgungsgebiet erreichen, so dass bei Unterbrechung des Hauptgefäßes die Blutversorgung gewährleistet bleibt (Kollateralkreislauf = Umgehungskreislauf).
KommissurLinien, an denen sich die Taschen oder Segel der Herzklappen bei Klappenschluss aneinanderlegen.
KommissurotomieOperative Trennung der Kommissuren der Herzklappen bei angeborener oder erworbener Verwachsung.
Kompletter AV-KanalGemeinsames Loch im Bereich der Scheidewände von Vorhöfen und Herzkammern und (unterschiedliche) Fehlbildung der Klappen zwischen Vorhöfen und Herzkammern.
Komplexer HerzfehlerHerzfehler, der aus einer Kombination von verschiedenen Fehlbildungen von Herz und/oder Gefäßen besteht.
KonnektionVerbindung, z.B. zwischen Vorhof und Herzkammer (=atrioventrikulär) oder zwischen Herzkammer und Arterie (=ventrikuloarteriell).
konotrunkal/conotruncalDie Region der Ausflussbahn der Herzkammern betreffend.
konotrunkale DefekteHerzfehler im Bereich des rechten oder linken Ausflusstraktes sowie der großen Arterien, z. B. unterbrochener Aortenbogen, truncus arteriosus communis, Fallotsche Tetralogie, DORV, Pulmonalatresie mit VSD.
KontraktilitätFähigkeit (des Herzmuskels), sich zusammenzuziehen.
KontraktionZusammenziehen eines Muskels, z.B. Herzmuskel.
Koronararterien /KoronargefäßeHerzkranzgefäße, rechte und linke K. (mit Ästen).
KörperkreislaufSystemkreislauf, großer Kreislauf
Die linke Herzkammer pumpt das sauerstoffreiche Blut mit hohem Druck über die Aorta in den großen Körperkreislauf.
Korrektur/korrigierende OperationOperation, bei der im Gegensatz zur Palliativ-Operation, Verhältnisse wie beim gesunden Herzen geschaffen werden.
KreislauftrennungTrennung von Lungen- (= Pulmonal-) Kreislauf und Körper- (= System-) Kreislauf, Ziel einer definitiven Korrekturoperation bei komplexen angeborenen Herzfehlern.
Laminare StrömungStrömung ohne Wirbelbildung, z. B. laminares Flussmuster über Aortenklappe (bei Ultraschalluntersuchung); Gegenteil: turbulente Strömung (Turbulenz).
Langzeit-EKGElektrokardiogramm, das während 24 Stunden aufgezeichnet und dann ausgewertet wird. Methode zur Entdeckung und Überwachung von Herzrhythmusstörungen.
Lecompte-ManöverNach einem französischen Herzchirurgen benanntes, chirurgisches Verfahren, das bei der arteriellen Switch-Operation angewandt wird.
LigaturOperative Unterbindung von Gefäßen.
Links-Rechts-ShuntZ.B. bei Kammerscheidewanddefekt. Durch das Loch in der Herzscheidewand fließt sauerstoffreiches Blut von der linken in die rechte Herzkammer und von dort in die Lunge.
LinksherzhypertrophieVerdickung der Muskelwand der linken Herzkammer. Meist infolge einer Druckbelastung bei Bluthochdruck, kann zur Herzinsuffizienz führen.
LinksherzkatheterSiehe Herzkatheteruntersuchung.
LungenembolieVerschluss einer oder mehrerer Lungenarterien durch Blutgerinnsel.
LungengefäßwiderstandWiderstand von Seiten der Lungengefäße, gegen den die rechte Herzkammer das Blut in die Lungen pumpt.
LungenhilusLungenwurzel
Hilusabweichungen entstehen u. a. durch Gefäßveränderungen, z. B. bei Links-Rechts-Shunt.
Lungenhochdruckpulmonale Hypertonie
Selten primär, d.h. angeboren, meist sekundär, d.h. als Folge eines angeborenen Herzfehlers,. Kann sich bei Herzfehler mit Kurzschlussverbindung (Shunt), z. B. bei einem großen Loch in der Herzscheidewand (VSD), entwickeln. Aufgrund des höheren Drucks in der linken Herzkammer fließt Blut von dort in die rechte Herzkammer, die vermehrt pumpen muss. Die Lungengefäße reagieren, indem sich die Muskulatur der Gefäßwände zusammenzieht, dadurch erhöht sich der Strömungswiderstand des Blutdurchflusses. Wenn diese Mehrbeanspruchung länger dauert, nimmt die Muskulatur an Umfang zu, es erfolgt eine Umwandlung in Bindegewebe, wodurch die Gefäßwände unflexibel werden (fixierte pulmonale Hypertonie; Eisenmenger-Reaktion).
LungenkreislaufPulmonalkreislauf, kleiner Kreislauf
Die rechte Herzkammer pumpt das Blut mit geringem Druck durch die Pulmonalklappe über die Lungenschlagader in die Lunge. Dort wird dem Blut Sauerstoff zugeführt und es gelangt über die Lungenvenen wieder ins linke Herz.
LungenödemFlüssigkeitsansammlung in der Lunge z.B. durch Linksherzinsuffizienz.
LungenperfusionLungendurchblutung; es gibt Herzfehler mit verminderter, normaler oder vermehrter Lungendurchblutung.
LungenstauungRückstau des Blutes vom linken Herzen in die Lunge. Ursache: Herzinsuffizienz, führt im Extremfall zum Lungenödem.
LungenvenenVier Venen, die das sauerstoffreiche Blut von der Lunge in den linken Vorhof leiten.
Lungenvenenfehlmündungangeborene Fehlbildung
Die Gefäße, die Blut aus der Lunge zum Herzen zurückführen, münden nicht in der linken, sondern in der rechten Vorkammer oder in anderen Körpervenen.
LVOTengl.
Linksventrikulärer Ausflusstrakt; Ausflussbahn des Blutes aus der linken Herzkammer zur Körperschlagaderklappe (Aorta).
LyseAuflösung eines Blutgerinnsels durch bestimmte Proteine, die Blutgerinnsel (Fibrin) auflösen.
MAPCAmajor aortopulmonary collateral artery
Größere aortopulmonale Kollateralarterie. Umgehungsschlagader zur Verbesserung der Lungendurchblutung.
Mapping1. Elektrophysiologische Untersuchung mittels Herzkatheter und einer speziellen Elektrode als Grundlage für eine chirurgische Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Tachykardie).
2. Unblutige elektrokardiographische Methode zur Größenbestimmung eines Herzinfarkts. Aufzeichnung der an zahlreichen Punkten der Körperoberfläche auftretenden Aktionspotentiale eines Herzschlages.
MarcumarisierungDauerhafte medikamentöse Behandlung mit Marcumar®/Falithrom® zur Hemmung der Blutgerinnung. Dadurch kann sich z.B. an künstlichen Herzklappen kein Gerinnsel (Thrombus) bilden. Kontrolle durch Bestimmung des Quickwerts. bzw. INR-Wertes.
MikroangiopathieDurchblutungsstörung in kleinsten Haargefäßen (Kapillaren).
MitralklappeninsuffizienzSchließunfähigkeit der Mitralklappe. Ein Teil des Blutes fließt von der linken Herzkammer in den linken Vorhof zurück; die linke Kammer muss mehr pumpen.
MitralklappenprolapsFloppy-Valve-Syndrome
Angeborene Bindegewebsschwäche. Vorfall der Mitralklappe in den linken Vorhof, kann zu ungenügendem Klappenschluss führen.
MitralklappenstenoseVerengung der Mitralklappe. Mögliche Folgen: Erweiterung des linken Vorhofes, Rückstau in die Lunge.
Modifikation/modifiziertVariante, z.B. in der Durchführung einer Operation (z. B. modifizierte Fontan-Operation).
MRTSiehe Kernspintomographie.
Mukokutanes Lymphknoten-SyndromKawasaki-Syndrom.
Mustard-OperationFunktionelle „Korrektur“ (Palliativoperation); Vorhofumkehr-Operation bei Transposition der großen Arterien (= TGA); wurde bis ca. 1990 anstelle der arteriellen Switch-Operation durchgeführt; siehe auch Senning-Operation.
MyokardHerzmuskel, muskuläre Wand des Herzens.
MyokardinfarktSiehe Herzinfarkt.
MyokarditisMeist durch Viren verursachte Herzmuskelentzündung.
NachlastBelastungskomponente des Herzens; Blutströmungswiderstand, gegen den das Herz pumpen muss, z. B. bei einer Stenose.
Neuralrohr-FehlbildungenDas zentrale Nervensystem des Menschen besteht aus Gehirn und Rückenmark. Es entwickelt sich aus dem Neuralrohr des Embryo, das zwischen dem 22. und 28. Entwicklungstag entsteht. Ein unvollständiger Verschluss des Neuralrohrs kann zu unterschiedlichen Fehlbildungen des zentralen Nervensystems führen: beispielsweise zur Anenzephalie oder zur Spina bifida aperta.
Nicht-invasivUntersuchungsmethode ohne direktes Eindringen in den Körper, z. B. EKG, Ultraschall, CT, Gegenteil invasiv (z.B. Herzkatheter).
NOStickoxid
Spezielles Gas, das in sehr geringen Mengen der Atemluft zugesetzt den Lungengefäßwiderstand senkt (bei pulmonaler Hypertonie)
Norwood-OperationDreistufiges Operationsverfahren bei hypoplastischem Linksherzsyndrom zur Trennung von Lungen- und Körperkreislauf mit Hilfe der rechten Herzkammer als alleinige Pumpkammer. Erste Operation: Schaffen einer gemeinsamen, arteriellen Verbindung mit der rechten Herzkammer, die Lungen- und Körperkreislauf antreibt. Zweite Operation: Teilweise Kreislauftrennung durch Schaffen einer oberen cavopulmonalen Anastomose (Glenn-Anastomose). Dritte Operation: Komplettierung der Kreislauftrennung mittels Anschluss der unteren Hohlvene an die Lungenschlagader (modifizierte Fontan-Operation).
NYHA-KlassifikationEinteilung einer Herzfunktionsstörung gemäß der Richtlinien der New York Heart Association. Vier Schweregrade (I - IV) z.B. bei Herzinsuffizienz. Bei Säuglingen und Kleinkindern nur in abgewandelter Form anwendbar.
Stadium I: Erkrankung besteht ohne Symptome
Stadium II: Atemnot bei außergewöhnlichen Belastungen
Stadium III: Atemnot auch bei leichten Belastungen des täglichen Lebens
Stadium IV: Atemnot bei jeder Belastung und in körperlicher Ruhe
Obstruktion (= Hindernis in der Blutstrombahn) des Ausflusstraktes der rechten Herzkammer.Bedrohliche Form von zusätzlichen Herzschlägen (Extrasystolen), Serien (4 und mehr).
Obstruktive LungengefäßkrankheitZ. B. bei sehr großen Kammerscheidewanddefekten; der hohe Druck der linken Herzkammer greift auf die rechte Herzkammer über (Druckausgleich) und von dort auf die Lunge (Lungenhochdruck; Eisenmenger-Syndrom).
OccluderZusammenfaltbares Doppelschirmchen, das über einen Spezialkatheter ins Herz eingeführt wird, um einen offenen Ductus Botalli durch Entfaltung des Schirmchens zu verschließen.
Offene HerzchirurgieIm Gegensatz zur geschlossenen Herzchirurgie operiert der Chirurg unter Sicht des Auges, während der Blutdurchfluss durch das Herz unterbrochen ist.
Offener Ductus arteriosus BotalliPersistierender Ductus
Liegt vor, wenn sich der Ductus nach der Geburt nicht verschließt. Es muss dann eventuell ein medikamentöser, ein operativer (Ligatur) oder ein Verschluss mittels Occluder erfolgen.
OstiumMündung, Eingang, Öffnung.
Ostium-primum-, Ostium-sekundum-DefektVorhofseptumdefekt (ASD I, ASD II).
OxygenatorTeil der Herz-Lungen-Maschine, der die Atemfunktion der Lunge (Sauerstoffsättigung) übernimmt.
PacerEnglischer Ausdruck für Herzschrittmacher.
Palliativ-OperationOperation, die nur die Symptome, nicht aber die Ursachen einer Krankheit beseitigt.
PalpitationenUnangenehmes Herzklopfen.
PapillarmuskelKegelförmiger Muskelvorsprung an der Innenwand der Herzkammern. Seine Sehnenfäden ziehen zu den Segelklappen und sorgen für einen sicheren Schluss während der Auswurfphase der Herzkammern.
Paroxysmale supraventrikuläre TachykardiePSVT
Anfallsartig einsetzendes Herzrasen mit Ursprung aus den Herzvorkammern.
Partieller AV-KanalVorhofscheidewanddefekt Typ I
Loch in der Scheidewand zwischen den Vorhöfen tief sitzend in der Nähe der Klappen zu den Herzkammern. Zusätzliche Spaltbildung im vorderen Mitralklappensegel.
Patchengl.: Flicken
Meist aus Kunststoff oder Herzbeutelgewebe, z.B. zum Verschließen von Vorhof- oder Kammerscheidewanddefekten.
PerfusionDurchströmung, z. B. des Körpers oder einzelner Organe (z. B. Lunge) mit Flüssigkeit (z. B. Blut).
PerfusorElektrische Pumpe, mit der einem Patienten z. B. nach einer Operation über eine Infusion (Tropf) Medikamente und Nährstoffe zugeführt werden.
PerikardHerzbeutel; Haut die das Herz umschließt.
PerikardergussFlüssigkeitsansammlung im Herzbeutel (siehe auch Herzbeuteltamponade).
PerikarditisHerzbeutelentzündung
PerikardtamponadeAusfüllung des Herzbeutels (= Perikard) mit Blut nach Herzwandriss. Folge: zunehmende Druckerhöhung, Behinderung der Herztätigkeit.
Periphere ZyanoseBlaufärbung der Haut oder Schleimhäute (Zyanose) bei vermehrter Sauerstoffausschöpfung in der Peripherie (= herzfern), z. B. bei Herzinsuffizienz mit vermindertem Herzminutenvolumen oder bei starker Abkühlung der Haut.
Perkutane transluminale ValvuloplastiePTVP
Ballonerweiterung, z. B. bei Aorten- oder Pulmonalklappenverengung.
PFOPersistierendes (= offenes) Foramen ovale in der Vorhofscheidewand.
Phonokardiographie/PhonokardiogrammHerz-Schallschreibung; Aufzeichnung der Herztöne und auftretender Nebengeräusche mittels Mikrophon und Herzschallverstärker (meist gemeinsam mit EKG).
PleuraDoppelmembran, bestehend aus Rippenfell: Membran, die den Brustraum auskleidet und Lungenfell: Membran, die die Lungen überzieht.
PleuraergussFlüssigkeit im Raum zwischen dem Rippen- und dem Lungenfell.
Plötzlicher Herztodengl.: sudden cardiac death
Todesart, die mit elektrischen Problemen im Herzen zusammenhängt (im Unterschied zum Herzinfarkt, bei dem eine Schädigung des Herzmuskels aufgrund der Blockierung einer Arterie vorliegt); normalerweise verursacht durch eine ventrikuläre Tachykardie oder Kammerflimmern. Kann auch infolge einer Myokardruptur oder eines totalen AV-Blocks auftreten. Ein AICD-System kann das Risiko des plötzlichen Herztods verringern.
PneumothoraxLuft im Pleuraraum; das Vakuum fehlt, die Lunge fällt in sich zusammen.
PolyglobulieVermehrung von Zellen im Blut. Bei lang bestehender Zyanose kommt es zu einer Vermehrung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten).
Pompe-ErkrankungForm der Glykogenspeicherkrankheit. Herzerkrankung: Kardiomyopathie.
Postperikardiotomie-SyndromFlüssigkeitsansammlung im Herzbeutel nach einer Operation, bei der der Herzbeutel geöffnet wurde. Meist mit Fieber und Abgeschlagenheitsgefühl des Patienten einhergehend.
PräexzitationVorzeitige und untypische elektrische Erregung der Ventrikel über zusätzliche Leitungsbahnen zwischen Vorkammern und Hauptkammern.
PräexzitationssyndromVorzeitige Erregung von Teilen der Herzmuskulatur durch zusätzliche Leitungsbahnen, evt. mit paroxymaler Tachykardie einhergehend (WPW-Syndrom, LGL-Syndrom).
PrämedikationMedikamentengabe vor einer Narkose oder einem größeren Eingriff (Herzkatheter), von der der Patient schläfrig und gleichgültig wird (Sedierung).
Pränatale (= fetale) EchokardiographieUltraschalluntersuchung des Herzens im Mutterleib zur Früherkennung von Herzfehlern.
ProtaminEiweiß/Protein/Medikament, um die Wirkung des Heparins wieder aufzuheben, das Blut wird wieder gerinnbar gemacht.
ProtheseErsatzteil für ein fehlendes oder nicht mehr funktionsfähiges Organ oder Körperteil.
PulmonalatresieZyanotischer Herzfehler. Zwischen rechter Herzkammer und Lungenschlagader besteht keine Verbindung. Ist ein Kammerscheidewanddefekt vorhanden, über dem die Aorta "reitet", besteht eine extreme Form der Fallotschen Tetralogie.
PulmonalisLungenschlagader, Pulmonalarterie.
PulmonalklappeBesteht aus drei halbmondförmigen Taschenklappen am Übergang der rechten Herzkammer in die Lungenschlagader; wirkt als Rückschlagventil.
PulmonalklappeninsuffizienzDefekt der Pulmonalklappe mit mangelhafter Schlussfähigkeit; das zur Lunge gepumpte Blut fließt teilweise wieder zurück in die rechte Herzkammer.
PulmonalklappenstenosePulmonalstenose
PulsEntspricht in der Regel der Herzfrequenz Messungen an Handgelenken (Arteria radialis) Hals (Arteria carotis) oder am Fuß (Arteria dorsalis pedis). Ausnahme: z.B. bei Vorhofflimmern ist nicht jeder Herzschlag als Puls tastbar.
PulsoximeterGerät zur Bestimmung der Sauerstoffsättigung des Blutes durch die Haut (nicht-invasiv). Meist mittels am Finger angebrachten Leucht-Elektroden.
PunktionEinstich einer Hohlnadel zur Blutentnahme oder Injektion von Substanzen. Auch zum Einbringen eines Herzkatheters.
Purkinje-FasernLetzte Ausläufer des Reizleitungssystems in den Hauptkammern. Von hier aus wird der elektrische Impuls an die Herzmuskelfasern weitergegeben.
Quicktest/QuickwertBlutgerinnungstest zur Bestimmung des Gerinnungswertes des Blutes; zur Überwachung bei Marcumarisierung. Siehe auch INR-Wert.
Rashkind-Manöver(Z.B. bei Transposition der großen Gefäße); mit einem Ballonkatheter wird das Foramen ovale zwischen den Vorhöfen künstlich erweitert, um eine bessere Durchmischung des Blutes zu ermöglichen.
Rastelli-OperationEinsetzen eines klappentragenden Conduits zwischen Ausflussbahn der rechten Herzkammer und Lungenschlagader, sowie Verschluss des Scheidewanddefektes mittels Patch mit Umleitung des Blutes von der linken Herzkammer zur Körperschlagader (z. B. bei bestimmten Formen der Transposition der großen Gefäße mit Ventrikelseptumdefekt oder der Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt).
ReanimationWiederbelebung durch Herz-Druck-Massage und Beatmung.
Rechts-Links-ShuntZ.B. bei Herzfehlern. Die rechte Herzkammer drückt wegen Verengung der Lungenschlagader einen Teil des sauerstoffarmen Blutes über den Scheidewanddefekt in die linke Herzkammer und damit in den Körperkreislauf. Durch die Vermischung von sauerstoffreichem und sauerstoffarmen Blut kommt es zur Zyanose. Auch über einen Vorkammerscheidewanddefekt möglich.
RechtsherzkatheterSiehe Herzkatheteruntersuchung.
ReizleitungssystemSteuert die rhythmische Bewegung des Herzmuskels. Der Sinusknoten wird als Schrittmacher des Herzens bezeichnet, hier beginnt normalerweise die Reizbildung. Über die Vorhofmuskulatur erreicht die Erregung den AV-Knoten, folgt dann dem His-Bündel, läuft in dessen Schenkeln (Tawara-Schenkel) zur Herzspitze und verteilt sich durch die Purkinje-Fasern in der Kammermuskulatur, wodurch ein Zusammenziehen der Kammermuskulatur ausgelöst wird.
ReizschwelleNiedrigste Schwelle, bei der ein Impuls noch an das Gewebe weitergeleitet und eine Kontraktion des Herzens ausgelöst wird (Herzschrittmacher).
ReoperationWeiterer operativer Eingriff nach einer oder mehreren Operationen.
ResektionOperative Verkleinerung oder auch Entfernung.
ResiduenBleibende Restzustände. Z.B. nach Operationen.
RespiratorBeatmungsgerät; Maschine zur künstlichen Beatmung von Patienten, die nicht selbst atmen können, bzw. während Operationen beatmet werden.
RestenoseErneute Verengung einer Klappe oder eines Gefäßes nach einer vorangegangenen Erweiterung.
RestgradientVerbleibender Druckunterschied; Maß für Restenge in mmHg.
restriktive KardiomyopathieEigenständige Herzmuskelkrankheit mit ausgeprägter Wandversteifung der Ventrikel und auch Verdickung der Herzinnenhaut (Endokardfibrose).
RezidivWiederauftreten einer Erkrankung, Adj.: rezidivierend.
Ross-OperationOperationsverfahren bei schwerwiegendem Aortenklappenfehler: die eigene Pulmonalklappe wird anstelle der kranken Aortenklappe eingesetzt (=Autograft). Die Pulmonalklappe wird ersetzt durch einen Homograft oder eine künstliche Klappe.
Röteln-Embryopathie/FetopathieDurch mütterliche Rötelnerkrankung während der Schwangerschaft ausgelöste Missbildung mit Entwicklungsstörungen besonders an Augen, Ohr und Herz.
RRAbkürzung für Riva-Rocci. Methode der Blutdruckmessung mit Manschette und Auskultation. Synonym gebraucht für gemessene Blutdruckwerte (z. B. RR 110/80 mm Hg).
Ruhe-EKGElektrokardiogramm-Aufzeichnung im Ruhezustand.
RVOTengl.: Right ventricular outflow tract
Rechtsventrikulärer Ausflusstrakt.
RVOT-PatchErweiterung der Verbindung zwischen rechter Herzkammer und Lungenschlagader durch einen Kunststoffflicken.
RVOTOengl.: Right ventricular outflow tract obstruction
Obstruktion (= Hindernis in der Blutstrombahn) des Ausflusstraktes der rechten Herzkammer.
SauerstoffsättigungAnteil des sauerstoffgesättigten Hämoglobins am Gesamthämoglobin, Angabe in Prozent. Messung u.a. mittels Pulsoximeter.
SchenkelblockRechts- oder Linksschenkelblock (RSB/LSB); Blockierung im rechten oder linken Schenkel des Reizleitungssystems. Die normale Erregung der Herzkammer ist gestört (im EKG erkennbar). Kompletter RSB meist als Komplikation einer Herzoperation. LSB als Ausdruck einer erheblichen Herzmuskelschädigung.
Schirmchen-OkklusionSpezielle Kathetertechnik, z. B. für Verschluss eines offenen Ductus, mittels eines Schirmchens, das mit einem Katheter durch das Herz zum Ductus gebracht und dort entfaltet wird.
SchlagvolumenBlutmenge, die das Herz bei jeder Zusammenziehung auswirft. Dient u.a. zur Berechnung des Herzminutenvolumens (HMV) = Herzschlag pro Minute x Schlagvolumen.
SehnenfädenAus Bindegewebe bestehende Fäden (quer durch die Herzkammer ziehend) zur fallschirmartigen Aufhängung der Segelklappen an den Papillarmuskeln.
SemilunarklappenTaschenklappen 1. Aortenklappe, 2. Pulmonalklappe. Beide bestehen aus je drei halbmondförmigen Taschenklappen.
Senning-OperationFunktionelle „Korrektur“ (Palliativ-Operation); Vorhofumkehr-Operation bei Transposition der großen Arterien (= TGA); wurde bis ca. 1990 anstelle der arteriellen Switch-Operation durchgeführt; siehe auch Mustard-Operation.
SeptektomieEntfernung einer Scheidewand (= Septum), z. B. der Vorhofscheidewand.
SeptierungHerstellung einer Scheidewand, z. B. zwischen beiden Vorhöfen bei fehlendem Septum.
SeptumScheidewand, z.B. zwischen den beiden Vorhöfen und zwischen den beiden Herzkammern.
Shone-KomplexVariabe Kombination von nachfolgenden Linksherzfehlern: Aortenisthmusstenose, Mitralstenose (fallschirmförmige Klappe) und (Sub-)aortenstenose.
ShuntvolumenBlutmenge, die über einen Shunt fließt.
Sick sinus-Syndromengl.
Langsame Herzrhythmusstörung aufgrund einer Fehlfunktion des Sinusknotens.
Sinus coronariusAn der Herzhinterfläche an der Vorhof-Kammer-Grenze gelegene Sammelvene, die den größten Teil der Herzvenen aufnimmt und in den rechten Vorhof mündet.
Sinus ValsalvaeDer unmittelbar nach der Aortenklappe folgende, etwas erweiterte Teil, der die Aortenwurzel bildet. Ursprungsort der Herzkranzgefäße.
Sinus-valsalvae-AneurysmaDurch eine Schwäche des Bindegewebes der Aortenwand entsteht eine Aussackung (Aneurysma), was zu einer Ruptur (= Riss) führen kann. Mögliche Folgen: Verengungen der Koronararterien, Aortenklappeninsuffizienz.
Sinus-venosus-DefektHoch gelegter Vorhofscheidewanddefekt, oft mit einer Fehlmündung der rechten oberen Lungenvene in den rechten (nicht linken) Vorhof.
Sinusknoten"Natürlicher Herzschrittmacher"
Teil des Reizleitungssystems; liegt in der rechten Vorhofwand und löst über elektrische Impulse das Schlagen des Herzens aus.
SinusknotendysfunktionSick-Sinus-Syndrom.
Situs inversusUmkehrung der Lage von Organen (seitenverkehrt).
Spina bifida apertaFehlbildung des Rückenmarks.
SpiroergometrieMessung der körperlichen Leistung (Ergometrie) unter gleichzeitiger Bestimmung des Atemzeitvolumens und des Sauerstoffverbrauchs.
StentMaschendrahtartige Gefäßstütze, um z.B. nach einer Ballondilatation den geweiteten Verengungsbereich offenzuhalten.
SternotomieChirurgische Eröffnung des Brustkorbs durch Brustbeinlängsschnitt.
StethoskopInstrument zum Abhören, z. B. von Herzgeräuschen.
StimulationsfrequenzHäufigkeit der Reizung, z. B. durch einen Herzschrittmacher.
StreptokokkenBakterielle Krankheitskeime, z.B. Verursacher von Endokarditis.
SubaortenstenoseSubvalvuläre Aortenstenose, Verengung unterhalb der Aortenklappe im linksventrikulären Ausflusstrakt.
Subclavian-flap-TechnikOperationsverfahren (Säuglingsalter) bei Aortenisthmusstenose. Ein Arterienstück (arteria subclavia) wird als Erweiterungsflicken im verengten Abschnitt der Aorta verwendet.
SubpulmonalstenoseSubvalvuläre Pulmonalstenose, d. h. Verengung unterhalb der Pulmonalklappe im Infundibulum.
SupraventricularAbove the ventricle
Switch-OperationSiehe arterielle Switch-Operation.
SympathikusTeil des vegetativen Nervensystems, der durch Reiz den Herzschlag erhöht (Einstellung auf kurzdauernde Maximalleistung).
SynkopeAnfallsartige, kurze Bewusstlosigkeit, Ohnmacht. U.a. in Zusammenhang mit Herzfehler oder Herzrhythmusstörungen.
systemischer KreislaufGroßer, arterieller Blutkreislauf, Körperkreislauf.
SystolePhase der Herzmuskelanspannung (Zusammenziehen, Kontraktion des Herzmuskels); Blutauswurf, Entleerung des Herzens, das Blut wird dadurch in Lungenarterie und Aorta gepresst.
Systolischer BlutdruckOberer Blutdruckwert z.B. 120/80 mmHg.
TachypnoeErhöhte Atemfrequenz durch erhöhten Sauerstoffbedarf oder erniedrigtes Sauerstoffangebot.
Taussig-Bing-KomplexSonderform des DORV (doppelter Auslass der rechten Herzkammer); Kammerscheidewanddefekt (VSD, subpulmonal) und besondere (Seit-zu-Seit-) Stellung der Aorta und der Lungenschlagader.
Tawara-SchenkelTeil des Reizleitungssystems im Herzens; Das His-Bündel teilt sich in der Kammerscheidewand in einen rechten und linken Schenkel auf, die sich dann in kleine Ästchen (Purkinje-Fasern) verzweigen. Hierüber gelangt der elektrische Impuls zu den Muskelzellen der beiden Herzkammern.
TCPATCPC, Totale cavo-pulmonale Anastomose bzw. Connektion
Operative Verbindung der oberen und unteren Hohlvene mit der Lungenarterie, dient der Kreislauftrennung bei komplexen angeborenen Herzfehlern, z. B. Tricuspidal-Atresie, singulärem Ventrikel. Variante der Fontan-Operation.
TEEtransösophageale Echokardiographie, "Schluckecho"
Ultraschalluntersuchung, bei der eine Sonde durch die Speiseröhre (= Ösophagus) bis in die unmittelbare Nähe des Herzens vorgeschoben wird, z. B. bei interventioneller Kathetertechnik (nicht-invasiv).
TelemetrieFernabfrage eines Herzschrittmachers (durch die Haut hindurch, aber nicht-invasiv).
TGATransposition der großen Arterien.
ThrombektomieOperative Entfernung eines Blutgerinnsels aus Arterien oder Venen.
ThrombolyseAuflösung eines Blutgerinnsels.
ThrombophilieGerinnungsneigung.
ThrombophlebitisEntzündung der Venen.
ThromboseBildung eines Blutpfropfs (Thrombus) in einem Blutgefäß.
ThromboseprophylaxeVorbeugung von Blutgerinnselbildung, z.B. medikamentös durch Acetylsalicylsäure (Aspirin-Abkömmlinge) oder Kumarin.
ThrombozytenBlutplättchen, die durch ihre Klebrigkeit einen Teil des körpereigenen Blutgerinnungssystems darstellen.
ThrombusBlutgerinnsel, Blutpfropf.
TOFengl.: tetralogy of Fallot
Fallotsche Tetralogie.
Transanulärer PatchErweiterung des Ausflusstraktes der rechten Herzkammer mittels Flicken durch den Klappenring bis in die Lungenschlagader transatrial: durch den Vorhof (= Atrium).
TransfusionBluttransfusion; Gabe von Blut oder Blutbestandteilen, um z.B. großen Blutverlust bei Operationen auszugleichen) (siehe auch Eigenblutspende).
Transösophageale EchokardiographieSiehe TEE.
TransplantatOrgan, Gewebe, das auf ein anderes Individuum übertragen wird. Bezeichnung nach Herkunft des Transplantates:
-
allogene, homogene Transplantation bei Übertragung Mensch/Mensch (dieselbe Art), z. B. Allo- oder Homograft
- xenogene, heterogene Transplantation bei Übertragung Tier/Mensch (andere Art, z. B. Xeno- oder Heterograft)
- autogene Transplantation (Empfänger und Spender identisch), z. B. Autograft
TransponiertUmgekehrt/vertauscht stehend.
TrikuspidalinsuffizienzMangelhaftes Schließen der Trikuspidalklappe; das Blut fließt teilweise wieder in den rechten Vorhof zurück, dadurch verminderte Herzpumpleistung.
TrikuspidalklappeHerzklappe in Form einer dreizipfligen Segelklappe zwischen rechtem Vorhof und rechter Herzkammer.
TrikuspidalklappenatresieDie Klappe ist verschlossen, die rechte Herzkammer ist unterentwickelt. Immer ist ein Vorhofscheidewanddefekt (ASD) vorhanden, über den das sauerstoffarme Blut vom rechten in den linken Vorhof und die linke Herzkammer gelangt und dann über einen vorhandenen Kammerscheidewanddefekt (VSD) in die Ausflussbahn der rechten Herzkammer. Oft mit Verengung der Pulmonalklappe.
TrikuspidalklappeninsuffizienzMangelhaftes Schließen der Trikuspidalklappe. Das Blut fließt teilweise wieder in den rechten Vorhof zurück, dadurch verminderte Herzpumpleistung.
TrikuspidalklappenstenoseVerengung der Klappe zwischen rechtem Vorhof und Herzkammer.
TrommelschlegelfingerVerdickung und Verbreiterung der Fingerspitzen als mögliche Folge einer langbestehenden Zyanose (siehe auch Uhrglasnägel).
TubusBeatmungsschlauch (siehe auch Intubation).
TurbulenzAuftreten von Wirbelströmung infolge eines Hindernisses in der Blutbahn; turbulente Strömung.
UhrglasnägelAufwölbung der Finger- und Zehennägel als Folge einer lang bestehenden Zyanose (siehe auch Trommelschlegelfinger). Die Fingernägel sind gewölbt, wie das Glas einer Taschenuhr.
UltraschallSiehe Sonographie.
Univentrikuläres HerzSammelbegriff für verschiedene Herzfehler, bei denen nur eine funktionierende Herzkammer vorhanden ist, die beide Kreisläufe (Lungen- und Körperkreislauf) betreibt, z. B. singulärer Ventrikel (DIV).
Unterbrochener AortenbogenIm obersten Teil der Aorta besteht eine unterschiedlich weite Lücke (verschiedene Typen möglich) ohne gefäßähnliche Verbindung, Neugeborenen-Notfall mit Blutversorgung der unteren Körperhälfte über den offenen Ductus arteriosus.
VagusNervus vagus
Gehirnnerv, gehört zum parasympathischen Systems, seine Reizung verlangsamt den Herzschlag.
valvulärZur Klappe gehörig.
ValvuloplastieAufdehnung einer verengten Klappe, zum Beispiel mit einem Ballonkatheter.
ValvulotomieChirurgische Erweiterung einer verengten Klappe.
VasodilatationGefäßerweiterung, z.B. um eine bessere Durchblutung von Körperteilen zu bewirken.
VasokonstriktionGefäßverengung, Durchblutungsverminderung.
VegetationGewebewucherung, z. B. an einer Herzklappe infolge einer Infektion (Endokarditis).
Vena cavaKörperhohlvene
Obere (superior) und untere (inferior) Hohlvene; Sammelvenen, die das sauerstoffarme Blut aus der oberen oder unteren Körperhälfte in den rechten Vorhof leiten.
VeneZum Herzen hinführendes Blutgefäß, im Allgemeinen mit sauerstoffarmem Blut gefüllt (Ausnahme Lungenvene).
Venöses BlutVenen-Blut; meist sauerstoffarm (Vene).
VentrikelseptumTrennwand zwischen linker und rechter Hauptkammer des Herzens VSD (ventricular septal defect): Hole in the wall of the heart (septum) between right and left chamber, die normalerweise die rechte von der linken Herzkammer trennt. Ein spontaner Verschluss kleiner, besonders muskulärer VSDs ist während der Kindheit möglich. Ein VSD kann zum Herzversagen führen, chirurgische Eingriffe erfordern oder durch Erkrankungen der Lungengefäße verkompliziert werden.
VentrikulärVon der Herzkammer ausgehend.
Ventrikuläre TachykardieVT
Ein schneller Herzschlag, der von abnormalen Impulsen verursacht wird, die aus einem einzigen Bereich des Ventrikels kommen. Der schnelle Herzschlag von 120-250 Schlägen pro Minute kann zu Schwindelgefühlen, Schwäche, Sehstörungen und schließlich zur Bewusstlosigkeit führen.
VentrikulotomieChirurgische Eröffnung einer Herzkammer (Ventrikel).
VerkalkungAufbau von Kalzium, z.B. in Gefäßen.
ViskositätZähigkeit, Fließeigenschaft des Blutes; nimmt zu, wenn sich das Blut verdickt.
VitaminVitamine sind chemische Verbindungen, die der Organismus nicht als Energieträger, sondern für andere lebenswichtige Funktionen benötigt. Diese können nicht selbst vom Körper hergestellt werden und müssen deshalb mit der Nahrung aufgenommen werden.
VorhofflimmernHerzrhythmusstörung, bei der beide Vorhöfe über 300-mal pro Minute unregelmäßig schlagen. Die Erregung wird nur teilweise auf die Herzkammern übergeleitet. Die Herztätigkeit ist unregelmäßig (und als unregelmäßiger Puls tastbar) Ursachen können Herzklappenfehler, eine koronare Herzkrankheit oder eine Schilddrüsenüberfunktion sein.
VorhofseptumTrennwand zwischen linker und rechter Vorkammer des Herzens.
VorhofseptumdefektASD
Defekt in der Scheidewand, die normalerweise die Vorhöfe voneinander trennt.
Vorhofseptumdefekt vom Primumtyp(ASD I)
Spezielle Form des Vorhofseptumdefekts meist kombiniert mit einer Undichtigkeit der Mitralklappe (gelegentlich auch als partieller AV-Kanal bezeichnet).
Vorhofseptumdefekt vom Sekundumtyp(ASD II)
Häufigste Form eines Vorhofseptumdefekts, keine Klappenbeteiligung
VorhofumkehroperationBei der Transposition der großen Arterien bleiben die Gefäße in falscher Verbindung zu den Kammern; der Chirurg schafft ein Umleitungssytem in den Vorhöfen, so dass das sauerstoffarme und sauerstoffreiche Blut in die richtigen Gefäße gelangt (Palliativoperation; Mustard-Operation; Senning-Operation).
VorlastBelastungskomponente des Herzens. Vorlast ist das Blutangebot an das Herz, das verringert (z. B. bei großem Blutverlust) oder erhöht sein kann, weil das Herz aufgrund eines Scheidewanddefektes oder eines Shunts eine größere Blutmenge pumpen muss. Senkung der Vorlast zur Herzentlastung bei Herz-Insuffizienz.
Zentraler VenenkatheterZVK
Über eine Vene (meist am Hals) wird eine Nadel oder ein kurzer Schlauch eingeführt und durch ein großes Blutgefäß zum Herzen vorgeschoben. Dies erfolgt z. B. vor der Operation; nach der Operation können hierüber notwendige Blutentnahmen erfolgen.
ZVKzentraler Venenkatheter
Siehe Kava-Katheter.
ZyanoseBläuliche Hautverfärbung infolge Sauerstoffmangels im Blut, meist die Folge eines bestehenden angeborenen Herzfehlers. Dabei fließt ein Teil des sauerstoffarmen Blutes, das aus dem Körper zum Herzen zurückkehrt, nicht in die Lunge, um dort Sauerstoff aufzunehmen, sondern zum Beispiel durch ein Loch in der Scheidewand direkt vom rechten in den linken Teil des Herzens zurück in den Körperkreislauf.
Zyanotischer HerzfehlerZ. B. Fallotsche Tetralogie, Trikuspidalatresie, Transposition der großen Arterien, Pulmonalatresie. Ursache einer auftretenden Zyanose sind vor allem Verengungen (Stenosen) mit Folge einer verminderten Lungendurchblutung und einer Vermischung von sauerstoffarmem und -reichem Blut.
ZytomegalieZytomegalie ist eine Erkrankung, die durch Humane-Herpes-Virus 5 (HHV 5) genannt, ausgelöst wird. Es bleibt nach einer Infektion lebenslang in den menschlichen Zellen. Die Erstinfektion mit dem Zytomegalie-Virus verläuft in 99 % ohne oder nur mit geringen Krankheitssymptomen, so dass die Betroffenen häufig von der Infektion nichts bemerken.